Teufelssee - Weichwassersee

Nur 207 von den 2.826 brandenburgischen Seen gelten als Weichwasserseen (KABUS, 2019). Allein 10-mal der Name Teufelssee bzw. -luch mit dieser Eigenschaft bezeugt, dass sie bereits unseren Vorfahren nicht ganz geheuer vorkamen. Auch dem ca. 1 ha großen Teufelssee bei Dobbrikow kommt eine einzigartige Stellung in der Dobbrikower Seenlandschaft zu.

Im Gegensatz zu den meist grundwassergespeisten Hartwasserseen Brandenburgs, sind Weichwasserseen als Himmel- und Kesselseen meist unabhängig vom Grundwasser oder befinden sich nahe einer Grundwasserscheide mit einem sehr kleinen Einzugsgebiet. Überwiegend erfolgt die Speisung durch Regenwasser.

Weichwasserseen unterscheiden sich von Hartwasserseen insbesondere durch charakteristische  Werte der Alkalinität (entspricht Karbonathärte), Gesamthärte - GH, Leitfähigkeit - Lf, Calcium-Konzentration und Chlorid-Gehalt. Auch der pH-Wert ist trotz starker innerjährlicher Schwankungen zur Beschreibung des Weichwassercharakters geeignet.

Eigene Messungen entlang der Uferlinie  im Mai 2020 (JESERIGK, 2020) haben eine Spanne der Leitfähigkeit von 90 µS/cm im Südosten bis 132 µS/cm im Nordosten und des pH-Wertes von 5,83 im Südosten und 9,15 im Südwesten (Angelstelle) ergeben.

KABUS (2019) hat den hoch polytrophen (p2 - 2005) Teufelssee insgesamt als mäßig weich (Gruppe 3) bewertet:

Alkal. GH Ca2+ Lf Cl- pH

2

3

2

3

3-4

3

Legende: 1 = extrem weich, 2 = sehr weich, 3 = mäßig weich, 4 = gering weich bis mäßig hart

Charakteristisch für diese Einstufung sind unterschiedliche Speisungstypen und sehr unterschiedliche ökologische Ausprägungen, z.T. mit Vegetationselementen der Hartwasserseen.

Das Landesumweltamt Brandenburg (Erstkartierung 2010) weist den Teufelssee als Flora-Fauna-Habitat FFH-Lebensraumtyp LRT 3160 - "Dystrophe Seen und Teiche" aus. Da die Dystrophie, d.h. die Braunfärbung durch Huminstoffe, keine Rolle spielt, lassen sich diese Seen treffender als "extrem hydrogencarbonatarme und saure Stillgewässer" beschreiben.  Die nördliche Uferhälfte hat direkten Kontakt zu Torfsubstraten und wird als Übergangs- und Schwingrasenmoor (LRT 7140) kartiert.

Literatur: KABUS (2019): Weichwasserseen im brandenburgischen Jungmoränenland. Hydrochemie und Makrophytenbesiedlung. BTU Cottbus.