Natur

Die Dobbrikower Hochfläche und das Pfefferfließtal

Den landschaftlichen Reiz verdankt Dobbrikow der letzten Eiszeit. Auf kleinem Raum findet sich fast der gesamte glaziale Formenschatz der Jungmoränenlandschaft. Mit der Brandenburger Hauptrandlage verläuft hier die maximale Ausdehnung der weichselkaltzeitlichen Inlandvereisung.

Dobbrikow (rote Linie) befindet sich an der östlichen Flanke der nach ihr benannten Hochfläche. Am Rand der Hochfläche liegen die Dörfer Schönefeld im Norden, Zülichendorf und Gottsdorf im Süden sowie Kemnitz und  Wittbrietzen im Westen.

Die Landschaft gliedert sich in Hochflächen (gelb/orange) und Niederungen (grün bzw. violett). Die Dobbrikower Hochfläche wird bei Gottsdorf vom Pfefferfließtal durchbrochen. Vom Westen bis in den Norden wird die Hochfläche vom Nieplitztal begrenzt. Südlich  des Kemnitzer Sanders befindet sich das Baruther Urstromtal. Nördlich der Sanderwurzel schließt sich die Rinne der Nassen Heide an, die im Bogen von Nettgendorf nach Lühsdorf verläuft. Sie diente vorübergehend als Ablussbahn für Schmelzwasser, während der Gletscher im Raum Dobbrikow stagnierte und eine eigenartige Zerfallslandschaft hinterließ.

Innerhalb der Gemarkung Dobbrikow (rote Linie) ragen besonders die Stauchmoränen (orange) des Theruthenbergs (68 mü. NHN) und des Weinbergs hervor. Mit 72 Meter ü. NHN liegt der Gipfel des Weinbergs 34 Meter über dem Niveau der angrenzenden Seen. Bekannte Höhen sind auch der Pekenberg bei Gottsdorf (96 m ü. NHN), der Petersberg (60 m ü.NHN) bei Nettgendorf sowie der Hoheberg (85 m ü. NHN) und der Fuchsberg (70 m ü. NHN) bei Rieben.

Gottsdorf, Dobbrikow und Rieben bilden den südlichen Zweig der Blankensee-Schmöckwitzer (Teltow-) Rinnenstruktur. Die Tiefenbasis der Quartärbasisflächen beträgt nördlich des Riebener Sees bis  -500 Meter (NN). Auf einer Distanz von nur 5 km steigt die Tiefenbasis auf oberhalb von 0 Meter (NN) im Bereich des Theruthenberges an. Der beträchtliche Niveauunterschied von ca. 500 Metern erinnert an mittelgebirgsähnliche Verhältnisse!

Die Hochfläche (gelb/orange) entwässert in die Niederung (grün) südöstlich von Dobbrikow. Hier sind tiefgründige Niedermoore und Talsande anzutreffen. Die östlichen Fluren der Gemarkung Dobbrikow werden durch das Pfefferfließ begrenzt.  

Das Gletscherschmelzwasser der Weichsel-Kaltzeit hat Sande und Kiese auf der Hochfläche abgelagert, die heute in der Kiesgrube abgebaut werden. Im Ergebnis ungebremster Windtätigkeit wurden westlich von Dobbrikow umfangreiche Binnendünen aufgeweht. Markant sind auch die durch austauendes Toteis entstandenen Hohlformen, z.B. Petersluch. 

Die sandigen Hochflächen sind heute meist mit Kiefern bewaldet, die vermoorten Niederungen werden überwiegend als Grünland genutzt.