Hungerkünstler am Südhang
Als einer der letzten Standorte der basiphilen Trockenrasen mit überwiegend kontinentalen Pflanzenarten (Lebensraumtyp LRT 6214) nimmt das Gebiet eine herausragende floristische Stellung im südlichen Raum von Brandenburg ein. Weitere Bestände dieser Trockenrasen sind in der Umgebung nur noch reliktär vorhanden. Entsprechend betreffen auch die Maßnahmen zum FFH-Gebiet „Dobbrikower Weinberg“ vor allem Erhalt und Entwicklung des LRT 6214 „Halbtrockenrasen sandig-lehmiger basenreicher Böden“, wie z.B. Mahd und Entbuschung, aber auch langfristigen Veränderung in den angrenzenden Kiefernforsten.
Pflanzenarten der Trockenrasen und Silbergrasfluren des Weinbergs, die auch bei Trockenheit und Nährstoffarmut überleben können, gelten als „Licht liebende Hungerkünstler“. Sonst nur noch an den trockenen Hängen des Odertals anzutreffen, kommt die Goldaster (Aster linosyris) auf dem Südhang des Weinbergs vor.
Aber auch die Graue Skabiose (Scabiosa canescens), der Ährige Blauweiderich (Pseudolysimachion spicatum) und das Auftreten der beiden Meister-Arten Asperula cynanchica (Hügel-Meister) und Asperula tinctoria (Färber-Meister) sind besonders wertvoll.
Für eine Reihe von Schmetterlingen bringen diese Pflanzengesellschaften wichtige Futterpflanzen hervor. So ist der Lebenszyklus des Veränderlichen Widderchens (Zygaena ephialtes) eng an die Vegetation der Trockenrasen gebunden.
Aufgrund seiner Struktur und Ausstattung ist der Weinberg Lebensraum für die Zauneidechse und den Neuntöter. Die alten Bäume bieten sogar Quartiere für Mopsfledermäuse und Fransenfledermäuse.