Historischer Weinberg
Der Südhang der 72 Meter hohen Kuppe bot sich für den Weinbau geradezu an. Von dem Weinberg wurde eingeschätzt, dass hier die Rebstöcke nicht so leicht erfrieren würden. Hier könnten die großen Wasserflächen ringsum begünstigend wirken .
Nach vorherrschender Auffassung hatten die Zisterzienser den größten Anteil an der Ausbreitung der Rebkultur im heutigen Brandenburg. Auch der Dobbrikower Weinberg gehörte ab 1307 dem Kloster Zinna. Es gab einen großen Bedarf an Wein, da dieser sowohl zur Messe, als auch außerhalb der Kirche als alltägliches Getränk diente.
Der Weinberg - Auszug Historische Karte "Mark Dobricho" um 1705
Auf 2,5 Hektar pflanzten die Pächter Wein an. Das Düngen spielte in den Pachtverträgen eine dominierende Rolle. Der Weinberg wurde regelmäßig mit Schafsmist aus der Dobbrikower Schäferei gedüngt. Es gehörte zu den alten Pertinenzen aus der Klosterzeit, dass die Schäfer den erforderlichen Mist unentgeltlich auf den Weinberg zu bringen hatten. So mussten sich 1736 sechs Kossäten verpflichten, allen auf ihren Höfen als auch auf der Schäferei gemachten Mist, insbesondere 20 Fuder Mist, unentgeltlich zu liefern. Dazu hatten die Pächter beständig 100 Stück Schafvieh auf dem Vorwerk in dem hinteren Stall der neuen Scheune zu unterhalten. Kein Wunder, dass es zwischen Schafhirten und Weinmeister zu Streit kam. In der Weinlese mußten Hüfner und Kossäten Hofdienste leisten. Sie mussten schneiden, tragen und treten helfen. Diese Arbeiter bekamen nichts als des Abends etwas an Weintrauben.
Um 1640 sollen es durchschnittlich 30 halbe Fuder (ca. 123 Hektoliter) Wein mit einer vorzüglichen Qualität gewesen sein. Nach dieser Blütezeit folgten die Zerstörungen während des Dreißigjährigen Krieges. Nach dem Wiederaufbau wurde der gewerbliche Betrieb im Jahre 1765 eingestellt. Der Schlesische und der Siebenjährige Krieg (1756 - 63) hatten Brandenburg arm gemacht und der König war nicht bereit, notwendige Mittel in die Werterhaltung zu stecken. Ab 1852 stellte dann auch die Bevölkerung den Weinbau in Dobbrikow ein.
(Quelle: FRÖHLICH. Die Zisterzienser und ihre Weinberge in Brandenburg. 2010.)
Noch heute grünen die Weinreben am Fuße des terassierten Südhanges und legen Zeugnis für eine vergangene Kultur ab. Zwar ist der Wein verwildert, aber die alte Ordnung (1 x 1 m gepflanzt) ist noch zu erkennen.