Gedenken an Pfarrer Heinrich Vogel

Pfarrer Heinrich Vogel (* 9. April 1902 in Pröttlin, Kreis Prignitz; † 26. Dezember 1989 in Berlin)  war 1932 aus Oderberg nach Dobbrikow gekommen.

Mit der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 und dem Aufstieg der regimetreuen "Deutschen Christen" sieht er sich zur Opposition aufgerufen. Er schließt sich dem Pfarrernotbund und der Bekennenden Kirche an, die sich der staatlichen Vereinnahmung der Kirchen entgegenstellten.

Als Synoden- und Gremienmitglied der Bekennenden Kirche sowie als Leiter ihrer illegalen Kirchlichen Hochschule stritt er für die Bewahrung der unverfälschten christlichen Lehre und kirchlicher Unabhängigkeit. Vergeblich verurteilte er die Judenverfolgung. 1935 wurde Vogel ein erstes Mal verhaftet, weitere Inhaftierungen, Hausdurchsuchungen, Schreibverbot, Gehaltssperren und Verurteilungen folgten. Unbeirrt unterstützten die Gemeindemitglieder in Dobbrikow-Nettgendorf ihren Pfarrer und seine Familie mit Tatkraft und Mut.

Auch nachdem Vogel Dobbrikow 1946 verließ, blieb der Kontakt zur Gemeinde bestehen. Der Verfasser zahlreicher Kirchenlieder lehrte nach Kriegsende in Ost- und West-Berlin, wofür er in beiden Teilen Deutschlands geehrt wurde.